Quartier Hofmark in München: Auskragende Balkone für Maßstab und Proportion

Quartier Hofmark in München: Auskragende Balkone für Maßstab und Proportion

Realisierte Objekte

Quartier Hofmark in München: Auskragende Balkone für Maßstab und Proportion

Text: www.meyerkarlhuber.de | Foto (Header): © SEBASTIAN SCHELS

Auf dem Baufeld 2 des neuen Stadtquartiers HOFMARK in München Milbertshofen bieten vier Wohngebäude der Robert Meyer und Tobias Karlhuber Architekten insgesamt 172 Wohnungen. Das bestimmende gestalterische Element der Häuser sind die umlaufenden Brüstungsbänder und die intensive Farbigkeit der einzelnen Gebäude in den Komplementärfarben Rot und Grün.

Auszug aus:

Die kräftigen Farbtöne nehmen Bezug auf historische Gebäude der 1920er- Jahre in München, welche – typisch für diese Zeit – ebenfalls über stark farbige Putzfassaden verfügen. Als Beispiele sind der grüne Mollblock auf der Theresienhöhe von Otho Orlando Kurz oder die rote Wohnanlage in Laim von Emil Freymuth zu nennen.

In Verbindung mit den auskragenden Balkonen bildet sich eine Schichtung, welche die rigiden Volumina des vorgegebenen Städtebaus auflöst und den Gebäuden Maßstab und Proportion verschafft. Die Außenlinie der Balkone ist über die einzelnen Geschosse bewusst nicht einheitlich, um Abwechslung und Vielfalt zu erzeugen. Die gekantete Kontur der Balkone erinnert an die Zahnräder von Motorgetrieben und an die industriell geprägte Nachbarschaft des Quartiers.

Eine Besonderheit des Projekts ist das System der Doppelhelixtreppen. Diese Konstruktion ermöglicht es, nahezu auf der Grundfläche einer normalen Treppe, zwei Treppenhäuser ineinander zu verschränken. Dadurch können in stark komprimierter Weise in jeder Ebene der Gebäude zwei baulich voneinander unabhängige Rettungswege angeboten werden. Insgesamt wird eine größere Anzahl von einzelnen Treppenläufen hergestellt, jedoch ohne den Verlust wertvoller Wohnfläche. Auf Anleiterflächen für die Feuerwehr kann verzichtet werden.

1 | Die Außenlinie der Balkone ist über die einzelnen Geschosse bewusst nicht einheitlich, um Abwechslung und Vielfalt zu erzeugen.
BILD: NELA HILPERT

2 | Zur Straßenseite bieten die verglasten Loggien Schutz vor Lärm.
Bild: NELA HILPERT

Projektdetails


 

Auftraggeber
ISARIA Objekt Preußenstraße
GmbH
Zeitraum
2018 – 2023
Standort
Preußenstraße, München
Volumen
13.520 m² GF
Beauftragung
Leistungsphasen 1 – 5
Kosten
ca. 30,8 Mio. € netto
(KG 300 + 400)

Mehr Informationen


www.meyerkarlhuber.de

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