Platzgestaltung: Neues Zentrum in Kiel

Platzgestaltung: Neues Zentrum in Kiel

Titelthema

Platzgestaltung: Neues Zentrum in Kiel

Text: Ines Iwersen | Foto (Header): © René Sievert

Dort, wo heute das Holstenfleet zum Flanieren und Entspannen einlädt, war früher einmal die stark befahrene Holstenbrücke. Die Stadt Kiel forderte eine moderne, einladende, nachhaltige und zukunftsweisende Umsetzung für die Neugestaltung.

Auszug aus:

     Inhalte des Beitrags

In der Umgebung des Holstenfleets entstehen in den kommenden Jahren über 100 Wohnungen, 90 Apartments, zahlreiche Geschäfte, Gastronomie und zwei Hotels. Für die Wege, Flächen und Sitzbänke wurde Kebony Character eingesetzt. Auf über 5 km Kebony können die Besucher spazieren gehen und sich dann direkt am Fleet auf dem haltbaren Holz ausruhen. Kebony Produkte bestehen aus FSC®-zertifizierter Waldkiefer, die mit Bio-Alkohol behandelt wurde. Die patentierte Technologie verändert dauerhaft die Zellstruktur des Holzes und schafft ein einzigartiges Holzprodukt mit hervorragender Stabilität, minimalem Wartungsaufwand und langer Lebensdauer.

Besucher können spazieren gehen und sich dann direkt am Fleet ausruhen.
Foto: René Sievert

Blick aus der Vogelperspektive
Abbildung: BGMR LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Ausgeklügelte Technik im neuen Zentrum

Mit dem Projekt verfolgt die Stadt Kiel das Ziel, die vormals als ÖPNV-Knotenpunkt und Durchgangsstraße genutzte Holstenbrücke zu einer Platzfläche mit hoher Aufenthaltsqualität umzugestalten. Durch Herstellung zweier raumgreifender Wasseranlagen konnte das Motiv einer historischen Wasserverbindung wiederbelebt werden. Wo noch vor wenigen Jahren Fußgänger in Randbereiche eines Kreisverkehrs gedrängt wurden oder den autogerechten Straßenraum durch eine dunkle Passage umgingen, wird heute unter freiem Himmel am Wasser und auf Kebony-Holz flaniert.

In enger Bindung zur bestehenden Fußgängerzone ist ein entspannter, moderner Stadtplatz entstanden. Die ehemalige Barriere im Stadtzentrum hat sich zu einem wichtigen Freiraumgelenk entwickelt. Die Holstenbrücke wird so wieder zur Bühne des öffentlichen Lebens. Die aus zwei Becken bestehende Wasserfläche verbindet zumindest optisch den Bootshafen und den Kleinen Kiel. Das Fleet ist 170 m lang und 9,5 m breit. Ein pfiffiges Reinigungssystem soll die angestrebte Wasserqualität dauerhaft erhalten. Es ist eine Mischung aus bepflanzten Bodenfiltern, mechanischen Filtern und technischen Anlagen, die dafür sorgen, dass das Wasser in den Becken des Holstenfleets in einem Kreislauf umgewälzt und dabei ständig gereinigt wird.

Projektdetails


Entwurfsverfasser Landschaftsarchitektur
Dirk Christiansen, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH
Bearbeitungszeitraum
2013 – 2020
Mitarbeiter
Dipl.-Ing. Martin Stokman, Dipl.-Ing. Tim Krüger
Fläche
1,7 ha
Auftraggeber/Bauherr
Landeshauptstadt Kiel Tiefbauamt Ingenieurbau 66.2
Planungs-/Baukosten
18,5 Mio. Euro
Fachplaner/Bauleitung
Ingenieurbüro Obermeyer, Potsdam (Ingenieurbau/Wasserbau), Masuch + Olbrisch Ing.-gesellschaft mbH, Oststeinbek (Verkehrsplanung), ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin (Tragwerksplanung), Sauerzapfe Architekten, Berlin (Objektplanung Brücken), Merkel Ingenieur Consult, Kiel (Bauleitung)
Am Bau beteiligte Firmen
Erwin Rumpf GmbH & Co. KG, Nortorf, SAW Schleswiger Asphaltsplitt-Werke GmbH & Co. KG, Kiel, Otto Heil Hoch- Tief- Ingenieurbau und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Enwacon Engineering GmbH & Co. KG

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