Der Weg zu mehr Wohnungen (Ausgabe 4.2023)

Der Weg zu mehr Wohnungen (Ausgabe 4.2023)

Editorial

Der Weg zu mehr Wohnungen (Ausgabe 4.2023)

Text: Julia Ciriacy-Wantrup | Foto (Header): © photo 5000 – stock.adobe.com

Auszug aus:

Zum Jahresende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende Juli mitteilt, waren das 0,7 % oder 282.800 Wohnungen mehr als Ende 2021. Diese Veränderung ergibt sich aus 295.300 im Jahr 2022 neu gebauten Wohnungen abzüglich 12.500 Wohnungen, die beispielsweise durch den Abriss von Gebäuden oder die Umwidmung von Wohn- zu Gewerbeflächen aus dem Wohnungsbestand fielen. Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr aber abermals gesunken. Ende 2022 gab es bundesweit rund 1,09 Millionen solcher Wohnungen – rund 14.000 weniger als ein Jahr zuvor. Damit setzt sich ein langjähriger Abwärtstrend fort.

Und wie sieht die Tendenz für 2023 aus? Von den 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, die sich die Regierung zum Ziel gesetzt hat, werden 2023 wohl nur 200.000 fertiggestellt, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), bei der Vorstellung der Jahresbilanz des Verbands. „Die Politik muss ihre eigenen Ansprüche endlich mit den bestehenden Möglichkeiten in der Realität zusammenbringen und auf allen staatlichen Ebenen alle Register für bezahlbaren und klimaschonenden Wohnungsbau ziehen. In der aktuellen Krise brauchen die sozial orientierten Wohnungsunternehmen vor allem drei Dinge: Planungssicherheit, Vereinfachungen und Augenmaß“, so Gedaschko.

Wie die ARGE e. V. in ihrer Studie „Status und Prognose: So baut Deutschland – so wohnt Deutschland. Der Chancen-Check für den Wohnungsbau“ darstellt, ist die Resilienz des „Systems Wohnungsbau“ durch die aktuellen Rahmenbedingungen stark gefährdet und mit den Erfahrungen „normaler“ Konjunkturzyklen nicht mehr abbildbar.

Und der Weg aus der Krise? Der ist auf jeden Fall ein Bündel an verschiedensten Maßnahmen und reicht von der Bereitstellung von mehr Bauland und dem effizienten Nutzen bestehender bebauter Flächen über die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren bis hin zur Definition von sinnvollen Mindeststandards für Wohngebäude und steuerlichen Verbesserungen für den Wohnungsbau. Darüber sind sich viele Experten einig. Doch neben den vielen guten Ansätzen ist es auch notwendig, sich „auf den Weg“ zu machen – mit konkreten Maßnahmen, ohne große bürokratische Hürden und Mut zur Umsetzung.

Ihre

Julia Ciriacy-Wantrup
Chefredakteurin QUARTIER

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